FLORA RENAISSANCE – The Revival of Swiss Orchard Meadows
Seit Jahren verwandelt Enea Landschaftsarchitektur den Rundhof der Art Basel im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsinitiativen in eine erlebbare Naturinstallation. Im Rundhof – umgeben von Galerien mit weltbekannten Kunstwerken – zeigt Enea innovative Zukunftsvisionen für eine nachhaltige Schweizer Landschaft. Im Jahr 2025 rückt Enea die Streuobstwiesen ins Rampenlicht und zeigt mit der Naturinstallation FLORA RENAISSANCE eine zukunftsorientierte Re-Integration eines fast vergessen gegangenen Schweizer Landschaftselements und Kulturgut.
Streuobstwiesen haben das Landschaftsbild des Schweizer Mittellandes bis ins 20. Jahrhundert stark geprägt – und tun dies heute noch, wenn auch in viel geringerem Masse. Von 1950 bis 1975 ordnete die Schweizer Regierung die systematische Vernichtung von rund 11 Millionen Hochstamm-Obstbäumen an, um den landesweiten Alkoholkonsum zu reduzieren. Dieses staatlich organisierte Unterfangen vernichtete nicht nur zur Alkoholproduktion verwendete Apfelbäume, sondern löschte gleichzeitig und ungewollt eine ökologisch und kulturell wichtige Landschaftstypologie fast vollständig aus.
FLORA RENAISSANCE ist eine modern interpretierte Streuobstwiese, die ein historisch gewachsenes Landschaftsbild erhält und gleichzeitig Antworten auf aktuelle Herausforderungen wie Klimawandel und Ernährungssicherheit bietet. Mit einem vernetzten System von Laub- und Nadelbäumen, Obstbäumen, Sträuchern und Stauden wird ein dynamischer Lebensraum von ästhetischer Qualität erzeugt, der auch zugleich hochwertiges Obst und Gemüse produziert und die lokale Biodiversität fördert. Schattenspendende Bäume sorgen für ein angenehmes Mikroklima, während Obstbäume (saftige) Äpfel, (süße) Birnen oder (säuerliche) Kirschen von höchster Qualität offerieren. Darüber hinaus bietet das Gemüse eine weitere Ebene der Nahrungsquelle, begleitet von blühenden Stauden, welche essenzielle Insekten für die Bestäubung anziehen. Diese Pflanzengemeinschaft vereint einheimische, traditionelle Schweizer Obstsorten mit gezielt eingeführten, fremdländischen Pflanzenarten und schafft so die Grundlage für eine zukunftsfähige und klimaresistente Schweizer Streuobstwiese.
In Anlehnung an die italienischen Wurzeln von Enea wird all dies entlang einer zentralen „Tavolata“ erlebbar. Sie bringt Messebesucherinnen und -besucher aus aller Welt zusammen und schafft einen Ort des gemeinsamen Austauschs und der Reflexion über Nachhaltigkeit.
Enea Naturinstallation im Rundhof der Halle 2, Art Basel in Basel 2025 © Enea Landscape Architecture
Bettingen bei Basel, Postkarte, Basel: Schweizerischer Kunstverlag, vor 1915 © ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv